Ich bin 2015 zur Imkerei gekommen. Es war Liebe auf das erste Summen! In diesem Blogartikel verrate ich dir 7 Gründe, warum mich die Honigbienen so faszinieren.
1. Sie ist eine Magierin
Was macht so eine Biene? Klar, Honig sammeln. Aber was macht sie dabei genau? Für mich ist sie eine Magierin, irgendwer hat mal gesagt, du kannst die ganze Welt betrachten, als wäre alles völlig normal oder du kannst alles als ein Wunder erkennen. So oder so ähnlich. Also tauche kurz mit mir in die Magie der Natur ein:
Wir haben Winter, alles ist kalt und grau und dunkel, es blühen keine Pflanzen. Und dann wird es langsam wieder heller und wärmer, die ersten Blüten schieben sich aus dem Boden an die Luft und plötzlich kommt so ein kleines geflügeltes Insekt, setzt sich auf eine dieser Blüten und sagt zu ihr: Hey, du wunderschöne Blüte, ich gebe dir jetzt ein wenig Zauberstaub und dann darfst du dich verwandeln und aus deiner Blüte süße Früchte wachsen lassen, die den Wesen hier auf dieser Erde das Leben ermöglichen, die sie ernähren und auch sie blühen lassen. Und so geschieht es dann, die Biene schenkt der Pflanze ein wenig Zauberstaub und nimmt dafür den Nektar, den sie dann in ihren Bienenstock trägt. Aus der Blüte wachsen später die buntesten und süßesten Früchte. Der Nektar, den sie in ihren Waben einlagert, ist das pure Sonnenlicht, das zusammen mit dem Wasser, das aus dem Himmel gefallen ist, die Grundlage bildet für das Leben auf unserem Planeten. Dieses Sonnenlicht sammelt die kleine Biene ein, trägt es in ihr Zuhause und formt daraus flüssiges Gold, das uns Menschen wiederum die Geschichte vom Leben erzählen kann, wenn wir davon kosten.
Das ist die Magie der Honigbiene, die von der Ordnung des Lebens berichtet, von der Entstehung des Lebens, von der Fülle und vom Reichtum unserer Pflanzen und unserer Nahrung. Vom Nähren und Genährt werden und vom Heil-Sein. Vom Zustand, wo nichts fehlt, wo alles im Gleichgewicht ist. Und diese Magie bringt mich gleich zu Punkt
2. Sie ist eine Göttin
Wenn wir in die ägyptischen Mythen schauen, die zu den ältesten der Menschheit gehören, erzählen sie von Parallelen zwischen Göttern und Bienen: z.B. berichtet eine Überlieferung von der Göttin Neith. Sie ist eine der ältesten Göttinnen, und „habe geboren, als noch nichts anderes da war“. Sie ist eine Muttergöttin und die Göttin von Unterägypten. Wie Bienen besitzt Neith einen Stachel in Form eines Pfeils oder Speers und sowohl die Göttin selbst wie auch Bienen haben eine Schutzfunktion. Neith bewahrte Verstorbene vor Feinden und garantierte ihre Wiedergeburt. Sie verteidigte die die nächtliche Sonnenbarke und erschien bei der Geburt, um das Neugeborene zu behüten. So übernehmen die Göttin und ihre Bienen die Funktion als Mittler zwischen den Welten, sie verbinden Tod und Geburt, Leben und Sterben. Und so besteht auch eine enge Verbindung zur Verwendung des Honigs. Er besaß eine Dämonen und Krankheiten abwehrende Kraft, weswegen der Honig auch in Zaubersprüchen zum Schutz von Neugeborenen und Kindern zum Einsatz kam.
Ra, Ptah und die Biene
Neith ist als Urheberin der Schöpfung auch die Mutter des Sonnengottes Ra, wodurch dieser in den Mythen auch mit der Biene verbunden ist. Eine der ältesten Überlieferungen zur Herkunft der Bienen lautet, dass die Tränen des Ra, wenn sie die Erde berühren, zu den fleißigen Immen würden. Bienen stehen also seit dem Beginn der Hochkulturen in enger Beziehung zu Sonne und Regen, wenn man die Tränen der Sonne oder anders die Tränen des Himmels als Regen deutet.
Ein weiterer ägyptischer Mythos erzählt von dem Gott Ptah. Er gilt als einer der mächtigsten Schöpfergötter, der auch wieder aus sich selbst heraus das Universum erschaffen haben soll. Er ist ein Erdgott und trägt Aspekte eines Toten- wie auch eines Fruchtbarkeitsgottes. Das erkennen wir vor allem in seiner späteren Verschmelzung mit Osiris, dem Totengott. Als Ptha-Sokar-Osiris stand er für Schöpfung, Tod und Auferstehung.
Nach dem Tod trennt sich die Seele vom Körper und verwandelt sich in ein heiliges Tier, z.b. in einen Falken, der zum Himmel fliegt, oder zur göttlichen Gans, zum Kranich, der den Himmel küsst, oder zur Heuschrecke, die zum Himmel springt. Auch Bienen galten als „Seelenvögel“, als Unsterblichkeitssymbol und repräsentierten demnach auch Aspekte, die dem Totengott zugesprochen wurden. Durch seine Wiederauferstehung wurde Ptha-Sokar-Osiris zum Symbol der Regeneration und Wiedergeburt und die Biene genauso.
3. Sie ist eine Botschafterin,
ein Sinnbild für Entwicklung. Sie steht für Themen wie Wachstum, Fülle, Ernte, Tod, Regeneration und Neubeginn.
In der Kultur der alten Hethiter, 4000 v. Chr., finden wir eine sehr interessante Überlieferung, die eine mögliche Weiterentwicklung des Osiris-Kultes darstellt: Den hattischen Vegetationsgott Telipinu nannte man auch den „Gott, der verschwindet“. Da alle Aufzeichnungen über den Beginn des Mythos verloren sind, weiß man nicht, warum der Gott beschloss zu verschwinden. Doch man weiß, was dann geschah: Nachdem der Gott verschwunden war, erloschen alle Feuer, versiegten alle Quellen, das ganze Land verödete und die Menschen und Tiere verloren ihren Lebenswillen. Durch diese umfassenden Lähmung des öffentlichen Lebens gerieten selbst die Götter in Gefahr, also schickte der Sonnengott einen Adler aus, um Telipinu zu suchen – doch vergeblich, man fand ihn nicht. Schließlich sandte die Große Muttergöttin gegen den Willen ihres resignierten Gatten eine Biene aus, die um die ganze Welt flog. Mit Erfolg! Die Biene fand Telepinu schlafend und weckte ihn auf, indem sie ihn in die Hände und Füße stach. Nachdem Telipinu erwachte und zu den Göttern zurückkehrte war die Welt wieder in Ordnung und das Leben konnte weitergehen.
Die Wandlerin zwischen den Welten wird zum Sinnbild für Entwicklung
Der weibliche Aspekt der Muttergöttin stellt in den Mythen oft die passive, nach innen gerichtete Energie dar und steht für Nacht, Dunkelheit und Stille, also auch für den Tod. Der Adler des männlichen Sonnengottes, der die hellen, heißen, aktiven, positiven Energien verkörpert, konnte den Vegetationsgott nicht finden, da dieser im Schoß von Mutter Erde, im Totenreich weilte. Erst die Biene, die sich sowohl im Diesseits wie auch im Jenseits bewegen kann, fand den Vermissten. Hier zeigt sich ganz deutlich ihre Funktion als Botschafterin: sie kann sich uneingeschränkt zwischen den Welten bewegen und Botschaften zwischen allen Wesen übermitteln. Der im Totenreich weilende Vegetationsgott wird auf Wunsch der Muttergöttin mit Hilfe der Biene erweckt und kann wieder wirken.
Fruchtbarkeitskulte, in denen eine Gottheit stirbt, nach dem Tod aber in periodischen Abständen wieder auf der Erde erscheint, beschreiben das Aufwachsen, Leben und Sterben der Pflanzen, bringen es mit dem Leben und Sterben des Menschen in Verbindung und verleihen gleichzeitig der Hoffnung auf Wiedergeburt Ausdruck. Somit wird ein zyklischer Zeitbegriff – Geburt, Leben, Tod, Wiedergeburt – geprägt, in dem übergeordnete kosmische Vorgänge (z. B. der Jahreslauf) mit dem menschlichen Leben in Verbindung gebracht werden. Schon damals war die Bedeutsamkeit der Biene in diesem Zusammenhang bekannt. Auch hier repräsentiert sie Themen wie Wachstum, Fülle, Ernte, Tod, Regeneration und Neubeginn.
Der Lauf der Dinge
Jede Entwicklung folgt diesen Stufen, die wir uns von der Natur anschauen können. Alle Materie zerfällt irgendwann auch wieder, das ist der Lauf der Dinge. Auch unser Körper ist diesem Kreislauf unterworfen, wir werden geboren, wachsen auf, irgendwann trägt vielleicht auch unser Leben Früchte und irgendwann nimmt Mutter Erde unseren Körper wieder auf, um etwas Neues daraus zu formen. Wenn du an irgendeinem Punkt feststeckst und deine Entwicklung blockiert ist, kann dir die Biene mit ihrer Kraft helfen, neue Wege einzuschlagen oder neue Entwicklungen anzustoßen, um den harmonischen Kreislauf wiederherzustellen. Auch Gesundheit und Krankheit folgen diesem Muster von Entstehung, Wachstum und Absterben. Der Krankheitskeim findet Zugang zum Körper, vermehrt sich und am Höhepunkt seines Wachstums findet unser Körper meistens die Lösung zur Zerstörung der Krankheit, der Keim ist dem Untergang geweiht. Die Biene kennt diese natürlichen Vorgänge und kann uns in diesen Entwicklungen unterstützen.
Und nicht nur das, ihre Fähigkeiten gehen tatsächlich noch darüber hinaus, denn
4. Sie ist eine Heilerin
Die Sumerer erschufen im 5. Jahrtausend v. Chr. die erste uns bekannte Hochkultur (älteste Funde werden noch früher datiert). Sie meißelten das erste Rezept für Honig als medizinisches Heilmittel auf eine Tontafel. Natürlich kannten auch die Ägypter Honig als wertvolles Heilmittel, so enthält zum Beispiel der Ebers-Papyrus (eines der ältesten noch erhaltenen medizinischen Texte um ca. 1550 v. Chr.) unter anderem allein 500 Rezepte für Anwendungen, in denen Honig verarbeitet wurde. Seit 3000 v. Chr. galt Honig als „göttliche Speise“ und als Quelle der Unsterblichkeit. Bei dem Ritus der Mumifizierung verwendete man Öl und Honig für den Rücken des Verstorbenen. Seine antibakteriellen Kräfte wirkten konservierend und seine magischen Kräfte vertrieben Dämonen. So besaß Honig also die besten Voraussetzungen, um den Leichnam vor Verwesung zu schützen.
Auch in Asien kannte man zu vorchristlicher Zeit Honig als Opfer für die Götter. Hier wurde eine circa 3000 Jahre alte Schrift gefunden, die Honig als Heilmittel darstellt:
„Nimm Honig, um dich schöner zu machen, deine geistigen Fähigkeiten zu entwickeln und deinen Körper zu stärken.“
In der TCM sind Bienenprodukte seit 9000 Jahren bekannt. Honig tonisiert das Qi und gibt Kraft, hilft gegen Müdigkeit und Erschöpfung, bei Appetitlosigkeit und einer allgemein schwachen Verdauung ebenso wie zur Kräftigung des Funktionskreises Lunge bei Kurzatmigkeit oder Asthma. Eine Yogaübung für den Körper ist als Bienenatmung bekannt – Brahmari Pranayama. Sie hilft einen aufgeregten Geist wieder zur Ruhe zu bringen, indem man friedlich wie ein Bienchen summt und sich dabei auf den Atem konzentriert.
In der griechischen Kultur nimmt die Honigbiene eine zentrale Rolle ein. So wurde laut Überlieferung sogar der Göttervater Zeus mit Honig aufgezogen. Honig und andere Bienenprodukte sind so wertvoll, dass sie als Opfer oder Nahrung für die Götter angesehen werden. Ambrosia ist in den Überlieferungen die Speise, die die Götter unsterblich macht. Selbst das Orakel von Delphi soll seine Weissagungen durch Honig von berauschenden Pflanzen gemacht haben. Auch für unsere Gesundheit sind zahlreiche Rezepte überliefert, die Heilkraft von Honig ist seit den ältesten Kulturen der Menschheit bekannt und auch in allen Kulturen der Menschheit. So steht die Legende des griechischen Heilers Asklepios in enger Verbindung zu den kleinen Insekten. Der Stab des Asklepios oder auch Äskulabstab, ist bis heute als Symbol für Heilkunst gebräuchlich. Wir finden hier also erneut die Bilder von Honig und Heilkunst.
Die Berserker und der Met
Der eine oder andere weiß vielleicht, dass die Germanen eine besondere
Verbindung zum Met hatten. Sebastian Kneipp schreibt dazu „Met tut viel Gutes, er bewirkt einen guten Appetit, fördert die Verdauung, reinigt und stärkt den Magen, schafft ungesunde Stoffe weg, befreit von dem, was dem Körper nachteilig ist. Seine Wirkung ist sehr günstig auf das Blut, die Säfte, Nieren und Blase, weil er überall reinigt, auflöst und ausleitend wirkt. Für die Alten, so auch für uns ist Met ein Stärkungsmittel. Die Germanen erfreuten sich einer außerordentlichen Gesundheit und erreichten ein hohes Alter. Beides verdankten sie ihrem Met.“
Bei den Germanen und Wikingern war vor allem der Honigwein als Trank der Götter beliebt. Sie pflegten die Kunst der Metherstellung nach Schätzung von Historikern bereits vor 3.000 Jahren, da im rauen Norden Weinanbau nicht möglich war. Met gilt als ältestes alkoholisches Getränk der Menschheit und besteht aus Honig, Wasser und Hefe, kann aber auch mit Kräutern, Gewürzen oder Früchten aromatisiert werden. Die ältesten bekannten Funde von vergorenem Honigwasser sind über 20.000 Jahre alt.
Die Edda, eines der wenigen erhaltenen Schriftstücke über die (nord-)europäischen Mythen berichtet immer wieder vom heiligen, leuchtenden Met. Er fließt aus den Eutern der Ziege Heidrun, die auf dem Dach von Walhalla steht und von den Blättern des Weltenbaumes Yggdrasil frisst. Met war fester Bestandteil ritueller Zeremonien, der Genuss galt als Opfer, mit dem die Kraft der Götter heraufbeschworen werden konnte. So wurde angeblich den legendären germanischen Elitekriegern, den Berserkern, vor der Schlacht ein Trank aus Honigwein und Fliegenpilzen von ihren Druiden verabreicht, der sie furchtlos, stark und
unbesiegbar machen sollte. Marken wie Wikingerblut, Odinsblut oder Drachenblut erinnern noch heute an diese Wirkung.
Das alkoholische Getränk wurde als Geschenk der Götter interpretiert, da es als erste Abwehrmaßnahme gegen das unsichtbare Gespenst der Krankheit galt, das sogar die mächtigsten Krieger befiel.
In der Antike und im Mittelalter spielte Met als Heilmittel eine wichtige Rolle. Karl der Große (768 – 814) schrieb sogar vor, Bienen zu züchten und Met herzustellen. In nahezu jedem mittelalterlichen Kloster braute man Met wegen seiner Heilwirkung. Die antibakteriellen Eigenschaften von Honig bewirken den Einsatz von Met bei Magen-Darm-Beschwerden, Atemwegserkrankungen und bei leichten Vergiftungen. Im walisischen Sprachgebrauch heißt Met “Meddyglyn”, abgeleitet vom lateinischen “Medicus”, ein Hinweis auf die
wertvollen Eigenschaften auf den Organismus – sofern er in Maßen genossen wird.
Tobias Olofsson, ein Mikrobiologe an der Universität Lund in Schweden, fand 2014 bei der
Erforschung von Honig Milchsäurebakterien, die antimikrobielle Substanzen ausscheiden. Honig, der mit 13 Arten von Milchsäurebakterien durchzogen war, konnte antibiotikaresistente Krankheiten bei Pferden heilen. Sogar die Methicillin-resistente Infektion mit Staphylococcus aureus (MRSA), eine Infektion, die sich als besonders resistent gegen Antibiotika herausgestellt hat. Die Umwandlung des mit Milchsäurebakterien angereicherten Honigs in Alkohol hatte den zusätzlichen Effekt, dass die Milchsäurebakterien von 100 Millionen pro Gramm Honig bei einem Glas Met auf 100
Milliarden zunahmen.
Und so erklärt sich die Verehrung der Honigbiene quer durch die antiken Hochkulturen: Vergorener Honig macht quasi unsterblich. Alkohol und antibakterieller Honig lässt Krankheitskeimen keine Chance. Er hilft sogar bei antibiotika-resistenten Keimen. Met ist möglicherweise das wirkungsvollste Getränk der Welt und ein wahres Geschenk der Götter.
5. Sie ist mehr als ein kleines Insekt
Die Honigbiene berichtet uns mit ihrer Lebensweise von der Bedeutung jedes einzelnen Individuums innerhalb des Großen Ganzen. Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, lenkte 1923 mit seinen Vorträgen über die Beziehung zwischen Biene und Mensch den Blick auf die ganzheitliche Betrachtungsweise der Vorgänge im Bienenstock. Und auch Iwer Thor Lorenzen schrieb 1935 in seinem Buch „Die geistigen Grundlagen der Bienenzucht“ von den Seelenkräften der Bienenwesen Königin, Arbeiterin und Drohne und deren Einheit zur Gruppenseele. Jedes einzelne Insekt trägt im Bienenstock eine gewisse Aufgabe, die sie im sogenannten Bien - und nur hier - erfüllt. So kann eine Bienenkolonie aus einzelnen Bienenindividuen als ein sich selbst organisierender, regulierender und sich seines Selbst bewusster Organismus angesehen werden. Er nennt dazu bestimmte Vorgänge im Bienenstock als Beispiel:
Insekten können als einzelne Wesen ihre Körpertemperatur nicht regulieren, im Bienenstock herrschen aber konstante 30°-36°C. Wie kann das sein? Dies ist ja eigentlich ein Merkmal höherentwickelter gleichwarmer Lebewesen, und hier schaffen es Insekten, eine konstante Temperatur zu halten?
Außerdem trägt jedes Lebewesen den natürlichen Drang zur Fortpflanzung in sich. Und auch bei den Bienen weiß man, dass eine einfache Arbeiterin in der Lage ist, Eier zu legen, wenn keine Königin im Volk existiert. Trotzdem ist dieser Fortpflanzungsdrang normalerweise im Bienenstaat bei den Arbeiterinnen unterdrückt, wie Lorenzen schreibt, um „die Seelenziele der Gruppenseele einer Bienenkolonie“ zu erreichen, die Liebe, Seelenwärme, Weisheit und kraftvolles Handeln darstellen.
Beim Schwarmvorgang der Bienen ist dieser selbst-bewusste Organismus kurzzeitig sichtbar: Das alte Bewusstsein zieht aus dem Bienenstock aus und sucht sich eine neue Behausung, es verlässt ihren Körper und erhebt sich in die Luft, um nach einer gewissen Zeit neu zu inkarnieren. In der alten Behausung schlüpft die neue Generation Bienen, die auf der Seelenebene eine neue Kolonie bildet, sobald die frisch geschlüpfte Königin vom Hochzeitsflug begattet in den Stock zurückkehrt. Findet dieser Vorgang der Befruchtung der Königin nicht statt oder kehrt sie nicht zurück, fangen nach einer gewissen Zeit die Arbeiterinnen an, unbefruchtete Eier zu legen, da der Fortpflanzungsdrang nicht weiter unterdrückt wird. Der Prozess der Geburt eines neuen Bienenvolkes hat nicht stattgefunden, die Bienen agieren als eigenständige Insekten, die aber so nicht überlebensfähig sind. Hier zeigt sich, wie Individuuen als Gruppe organisiert weit über die Möglichkeiten des Einzelnen hinauswachsen können.
Der Bienen-Siebenstern
Dieser Zusammenschluss von Individuen zu einer Gruppe mit der Absicht, auf Seelenebene höhere Ziele verfolgen zu können, wird in einer Idee Heinrich Sannemanns fortgesetzt: Er stellt sieben Bienenvölker in einer sternförmigen Anordnung mit festgelegter Größe, Ausrichtung und Winkelmaß auf, um den Bien gegen Krankheiten zu stärken und eine Harmonisierung der Umwelt zu erreichen. Die Aufstellung der sieben Bienenvölker im jeweils gleichen Winkel zueinander orientiert sich am frühmittelalterlichen (gotischen) Kathedralenbau. Auf der Basis dieses Siebensterns entstanden ohne Kenntnisse von Statik riesenhafte Bauwerke. Ein Siebenstern soll ein Kraftwerk sein, das kosmische Lebensenergien sammelt, um sie auf die Erde zu ziehen. Laut Schintling-Horny hilft der Bienensiebenstern „Mutter Erde sich gegen die vielen auf sie einstürzenden Umweltsünden der Menschen zu wehren. Zudem beseitigt er die schädlichen Einflüsse der Benkergitter (geomantische Erdstrukturen A.d.R.) und Wasseradern. Wer in diesem Wirkkreis wohnt oder arbeitet bekommt aufgrund fehlender Strahlungen der Gitter oder Wasseradern keinen Krebs, MS, Magengeschwür oder die verheerenden Knochenbrüche wegen Sprödigkeit der Knochen durch leichte Unfälle."

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6. Sie ist eine Mystikerin
Der Tempel der Artemis von Ephesos an der türkischen Westküste war so groß und prunkvoll, dass er schon in der Antike als größter Tempelbau zu den sieben Weltwundern gehörte. Auf der berühmten Artemisstatue von Ephesos sind Abbildungen von Bienen zu erkennen. Auch hellenistische Münzen zeigen die Biene als stadtspezifisches Symbol für Ephesos. Die Kreter nannten Artemis auch Britomatis „süße Jungfrau“ oder „Honigmaid“, der Name Ephesos selbst soll die Bedeutung „Ort der vielen Bienen“ haben. Hier wurden die Mysterien von Ephesos gelehrt. Diese Mysterien waren darauf gerichtet, das geistige Weben und Leben innerhalb des Kosmos mitzuerleben, quasi das ewige Denken Gottes. Was bedeutet das genau? Es geht um den Urklang der Schöpfung, aus dessen Vibrationen das gesamte Universum entstanden sein soll, wie z. B. das Om. Es ist sowohl ein Symbol für eine materielle Form als auch für einen nicht sichtbaren Klang oder eine Schwingung. Und wenn du das OM mit der eigenen Stimme tönst…probier es mal kurz aus…dann landest du am Ende bei dem Summen der Bienenatmung, dem Brahmari Pranayama aus Punkt 4. Du kannst dieses Summen im Körper spüren, diese Schwingung macht etwas mit deinem materiellen Körper, spürst du das? Dieses Summen ist nicht sichtbar, nur hörbar oder fühlbar, so ähnlich wie der Ton eines elektronischen Weckers, der einen nachts nicht schlafen lässt. Was ist dieser Ton? Es ist im Grunde genommen der Ton der winzig kleinen Elektronen, die durch die Stromleitungen flitzen. Die können wir auch nicht greifen oder sehen, aber sie versorgen den Wecker mit Energie. Und so ist dieser Ton, den wir hören oder spüren, dieses Summen, die Schnittstelle, an der Energie in Form von Klang oder Schwingung, die Materie, das Universum entstehen lässt. Hier haben wir jetzt diesen großen Bogen zum Kreis gespannt, denn in diesem Zusammenhang wundert es nicht mehr, dass die Biene als stetiger Begleiter der ursprünglichen Schöpfergötter quer durch die Hochkulturen und Religionen der Menschheit auftritt. Die Bienen der Artemis symbolisieren dieses mystische Wissens um den Ursprung des Universums. Das Summen der Biene ist also Sinnbild für den Urklang der Schöpfung. Hier entdecken wir, dass die Biene nicht nur das Geheimnis des Manifestierens kennt, nein, sie weiß auch um die Kraft des Klanges. Lies nochmal kurz in Punkt 1 die Magie der Natur nach. Forscher haben herausgefunden, dass Blumen das Summen der Bienen tatsächlich "hören" können und darauf mit gesteigerter Nektarproduktion antworten. Sollen das die alten Hochkulturen etwa schon gewusst haben?
7. Sie ist weise
Eine weitere Überlieferung zur Honigbiene erzählt davon, wie die Bienen zu ihrem Stachel kamen. Am Anbeginn der Zeit besaß die Biene nämlich noch keinen. So hatte sie auch keine Möglichkeit, ihren Honig zu beschützen, für den sie wirklich hart arbeitete. Alle Wesen auf der Erde trachteten nämlich danach, den Bienen ihren Honig zu stehlen, so dass diese wegen der hinterhältigen Diebe Hunger leiden mussten. Jeden Tag erreichten die Bienenkönigin die hilflosen Beschwerden ihres Volkes. Der Geduldsfaden der Bienenkönigin wurde immer dünner, bis er schließlich riss und sie beschloss, für Gerechtigkeit zu sorgen. Und wer würde besser für Gerechtigkeit sorgen können, als der oberste Gott und Gott der Rechtsprechung, der große Jupiter! Natürlich kannte die Königin nicht die anzüglichen Geschichten über das aufdringliche Verhalten des Gottes. Also breitete sie ihre kleinen Flügel aus und flog den langen Weg bis hoch zum Olymp, dem Sitz der Götter. Zuvor jedoch beschloss sie, Jupiter etwas von ihrem Honig zu schenken. Endlich beim Olymp angekommen, probierte Jupiter ein wenig vom mitgebrachten Honig und war so überrascht von diesem einzigartigen Geschmack, dass er der Bienenkönigin die Audienz gewährte und ihren Problemen sein Ohr lieh. Er hatte noch nie etwas so liebliches gekostet und fragte die Königin, welches Geschenk sie sich von ihm als Gegenleistung wünschte. "Ich bitte Euch, gebt mir einen Stachel, damit ich die Diebe, die unseren Honig stehlen wollen, stechen und töten kann!" Jupiter gefiel diese Idee nicht, er liebte die Menschen und alle Wesen auf der Erde und wollte nicht, dass sie von der Biene erstochen wurden, aber er wußte, dass er der Bienenkönigin ihren Wunsch nicht abschlagen konnte. So willigte er ein, aber unter zwei Bedingungen: Erstens würde der Stachel der Biene in der Wunde des Angegriffenen stecken bleiben, so dass die Biene nach dem Angriff mit dem Verlust ihres Stachels auch ihr eigenes Leben verliert. Und zweitens sollte sie eine Nacht mit dem Göttervater verbringen. Die Bienenkönigin, die es so sehr nach Rache dürstete, willigte ein. Sie war sich noch nicht wirklich bewusst, was diese Bedingungen für sie bedeuteten. Jupiter gab seinen Segen zu der Abmachung. Am nächsten Tag (nach der gemeinsamen Nacht) machte sich die Königin auf den Weg zurück zu ihrem Volk und schwor sich selbst, den Vorfall mit dem schamlosen Gott als ihr Geheimnis zu bewahren.
Alle Bienen, die von nun an ihren Honig mit einem Stachel verteidigen konnten, mussten sich seither entscheiden: Würden sie ihren Honig beschützen und sterben oder würden sie teilen und selbst weiterleben? Jede einzelne musste von nun an diese Entscheidung treffen.
Doch neun Monate später, wurde eine Halbgott geboren. Sein Name war Melisseus, er war der erste Imker, der Gott des Honigs und der Bienenzucht und dessen Tochter Melissa wurde die erste Priesterin, die den Göttern Milch und Honig als Nahrung darbrachte.
Fazit
Für mich ist die Biene definitiv mehr als Honig, sie ist die einzige Spezies auf unserem Planeten, dass lebt, isst und arbeitet, ohne anderen Wesen Schaden zuzufügen. Im Gegenteil, sie schafft mit ihrer Lebensweise die Grundlage für die Nahrung und die Vielfalt, die das Leben auf der Erde ausmachen. Wer sich in der Tiefe mit der Magie der Honigbiene beschäftigt, kann gar nicht anders, als in Liebe und Dankbarkeit zu diesen kleinen Wundern zu erblühen.
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