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Rant-Triologie Finale: Wieviel Müll ist eigentlich erlaubt?

Ich weiß das jetzt ganz genau: Es sind 8 Liter pro Person und Woche. Und auf keinen Fall weniger! Unsere Familie zählt ja seit ein paar Monaten einen Kopf mehr. Zur Geburt dieses Kopfes gratulierte uns die Stadt ganz herzlich und wie sich das gehört, gabs auch ein richtig praktisches Geschenk: Wir bekamen zusätzliche Müllsäcke für die anfallenden Windeln, die wir uns gegen Vorlage der Geburtsurkunde in der städtischen Entsorgung kostenlos abholen durften. Natürlich nach vorheriger Terminvereinbarung, wir sind ja schließlich in Deutschland, da geht sowas nicht spontan! Gesagt, getan, ich mit meinem Mini losgezogen in die weit entfernte Stadt (wir wohnen ziemlich am A...abgelegendsten Ende aufm Dorf). Bei dem sterilen Bürogebäude angekommen gabs statt Parkplätzen lieber Treppen, sodass ich Mini samt Maxicosi meilenweite Wege, Stufen und Gänge schleppen durfte, bis endlich das Ziel in greifbare Nähe rückte. Doch zuvor mussten wir noch heldenhaft dem Drachen gegenübertreten, der sich als Mitarbeiterin der Entsorgung verkleidet hatte und nach unserer Ankunft wie wild auf dem Computer zu tippen begann, um uns wenige Augenblicke später mitzuteilen, dass unser Haushalt jetzt vier statt der gemeldeten drei Menschen beherbergte. Was für eine glorreiche Erkenntnis, dachte ich, bejahte das, ohne mir über die schwerwiegenden Folgen im Klaren zu sein und schon zeigte der Drache sein wahres Gesicht: So müssen wir ab sofort unsere 60l Mülltonne gegen die 80l Variante tauschen lassen und entsprechend höhere Abfall-Entsorgungsgebühren zahlen. "Wieso," wagte ich zu fragen, "Wir kommen mit unserer Tonne super zurecht, sie reicht uns locker." Nein, ab vier Personen ist die 80l Tonne vorgeschrieben und für die haben wir gefälligst zu zahlen. Aha, na vielen Dank für das tolle Geschenk. Hätte ich die heimtückisch angebotenen Müllsäcke verschmäht, hätte kein Hahn danach gekräht und wir könnten fröhlich weiterhin müll-sparsam mit unserer 60l Tonne leben. Natürlich haben wir den Fall nachrecherchiert, im Abfallrecht ist tatsächlich vorgeschrieben, wieviel Müll ein Mensch pro Woche produzieren darf oder eben muss. Nichts mit Umweltschutz und Müllvermeidung; produzierst du weniger, ist das illegal. Wir sind also Verbrecher. Wie wärs denn Vebrecher in Verbraucher zu überführen und das deutsche Volk quasi als mündigen Bürger selbst entscheiden zu lassen, wieviel Müll pro Woche und Familie anfällt um entsprechende Tonnen nach Bedarf auszuwählen und auch nach tatsächlichem Bedarf zu bezahlen, so wie das in der freien Wirtschaft tatsächlich praktiziert wird? Aber nein, wo kämen wir denn da hin? Das wäre ja, wie wenn in der Schule plötzlich wirklich wichtige Dinge gelehrt würden oder wenn unsere Politik wirklich volksnahe Entscheidungen treffen würde. Das geht nun wirklich nicht. Übrigens, wenn schon eine Vorschrift für das Produzieren von Müll existiert, wäre ich dafür, diese Vorschrift auszuweiten: Ab sofort dürfen nur noch 2 Sätze Gehirndünnschiss pro Tag den Mund eines jeden Menschen verlassen, bei Politikern sogar nur einer. Vielleicht denkt dann der eine oder andere erst nach, bevor er redet. Das wär doch mal eine Innovation.


Da läuft doch was schief


Aber jetzt mal im Ernst: Umweltschutz und Müllvermeidung ist heutzutage in aller Munde, sogar Plastikstrohhalme sind verboten, um die Müllmassen einzudämmen. Und dann lebst du sparsam, vermeidest Einweg-Produkte und musst dich deswegen mal wieder dumm anmachen lassen. Da läuft doch was schief. Genauso wie bei unserer Lebensmittel-Industrie, die mit ihrem wunderbaren neuen Nutri-Score weismachen will, welche Lebensmittel gesund sind und welche vielleicht besser gemieden werden sollten. Hast du dir die angegebenen Bewertungen mal näher angeschaut? Ein Bio-Orangensaft direktgepresst ohne Zuckerzusätze bekommt die Bewertung "C", also gerade mal Mittelmaß. Fragt man die Webseite der Verbraucherzentrale Niedersachsen (zufällig ausgewählt) liest man folgendes: "Je mehr unerwünschte Inhaltsstoffe ein Lebensmittel liefert, umso mehr Punkte werden vergeben...Da die Angabe des Ballaststoffgehaltes keine Pflicht ist sowie auch die Gemüse- und Obstanteile nicht immer konkret angegeben werden, ist die Berechnung des Nutri-Scores nicht immer klar nachzuvollziehen." Und "Der Nutri-Score ist ein Instrument zur Vereinfachung der Nährstoffkennzeichnung, berücksichtigt aber längst nicht alle Inhaltsstoffe eines Lebensmittels. Vitamine, Mineralstoffe oder ungesättigte Fettsäuren fließen nicht bzw. unzureichend in die Gesamtbewertung ein." Also alles mal wieder viel heiße Luft und sonst nichts. Auf alle Fälle nichts, wonach man sich richten sollte, um Entscheidungen für eine gesunde Lebensweise zu treffen oder gar abnehmen zu wollen. Dabei ist gesunde Ernährung eigentlich nicht schwierig, wenn man drei Grundregeln befolgt:


Es kann so einfach sein


Regel Nr. 1: besser unverpackt

Obst und Gemüse kommt meistens in seiner eigenen ökologisch wertvollen Verpackung daher und benötigt keine zusätzliche Umverpackung aus Plastik. Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel, Salate und Kräuter werden gerne nochmal eingeschweißt und auch Bio wird gerne zur angeblich besseren Unterscheidung von konventionell Angebautem völlig sinnfrei in Folie gewickelt, aber prinzipiell gilt der Grundsatz: Wähle lieber Lebensmittel, die nicht zusätzlich verpackt sind. Sie sollten den Großteil deiner Nahrung ausmachen.


Regel Nr. 2: besser vollwertig

Also besser Vollkorn statt Produkte aus Weißmehl (gilt für Brot genauso wie für Nudeln), besser Rohrohrzucker als raffinierter weißer Zucker, besser Naturreis als die geschälte Variante, besser das Frühstücksmüsli selbst anmischen mit Haferflocken, Obst, Naturjoghurt als das zusammengepanschte überzuckerte aus dem Regal, besser die Vollmilch, besser die dunkle (mindestens 70%ige) Schokolade...fällt dir noch mehr ein? Ergänze die Liste gerne in den Kommentaren :)


Regel Nr. 3: besser unverarbeitet

Schnell mal die Fertigpizza aus der TK...besser nicht. Mittlerweile mach ich tatsächlich sogar Pizza am liebsten selbst. Zugegeben, es braucht mehr Zeit als Ofen auf, Pizza rein, Ofen zu, aber es schmeckt auch um Welten besser. Dieser Grundsatz gilt für alle Mahlzeiten. Koch selbst aus frischen (unverpackten) Zutaten, wenn du wirklich gesundes Essen zu dir nehmen willst. Ich habe eine zeitlang akribisch die Inhaltsstoff-Listen von allen Produkten gelesen, die in meinem Einkaufswagen gelandet sind. Was da alles draufsteht, da vergeht mir oft gleich der Appetit. Probiere es gerne mal aus, das schlimmste war ein Pudding oder war es ein Eis, das so verführerisch daherkam mit verschiedenen Schichten und Schoki dazwischen...ich habe es wieder zurückgelegt, das was da drauf stand, wollte ich nicht zu mir nehmen. Übrigens: Sollten unaussprechliche Zutaten draufstehen, dann auch bitte wieder zurück ins Regal damit, das gilt besonders für Kosmetika. Denn was du nicht aussprechen kannst, ist meistens nicht natürlich und damit auch nicht gut für dich, weder für den Magen noch für die Haut. Und noch ein Tipp: Wenn schon verarbeitete Produkte, dann sollten sie aus maximal vier Zutaten bestehen. Für Fruchtjoghurt beispielweise sollten zwei reichen, möchte man meinen, nämlich Naturjoghurt und Früchte, aber mach doch mal das Experiment und schau, ob du sowas im Supermarkt findest. Ich wette nicht. Also auch lieber selbst machen, dann kannst du dir sicher sein, dass auch Obst drin ist und nicht nur Chemie, die wie Obst schmeckt. Und du kannst die Süße deines Joghurts selbst regulieren, viele Produkte sind nämlich einfach viel zu übersüßt. Das gilt auch für Getränke. Mach dir doch statt der Limo oder dem Fruchtsaft lieber einen Tee, der schmeckt mindestens genauso gut und wenn du ihn süß brauchst, greif zu Honig, um nachzusüßen.


Das beste Lebensmittel


Honig ist meiner Meinung nach sowieso eines der besten - wenn nicht sogar das beste - LEBENSmittel überhaupt. Er vereint die absolute Freude und Fülle der Natur in sich, versorgt unseren Körper mit wichtigen Vitalstoffen und belastet ihn nicht, ist nachgewiesenermaßen heilkräftig und ein Sinnbild für die Ordnung des Lebens. Nicht umsonst ist Honig in alten Mythen oft die Speise der Götter! Ich könnte aus dem Stehgreif eine Ode an Honig schreiben, mach ich heute aber nicht, nur einen letzten Tipp gebe ich dir hier noch mit: Du kannst mit Honig auch ganz einfach eine Darm-Aufbaukur machen. Ganz ohne komplizierte Pläne, Diäten oder gar Bittersalz, wie es tatsächlich einige Ärzte noch empfehlen, das ist ja so von vorgestern. Nein, hol dir einfach einen guten Honig vom Imker (nicht den aus dem Supermarkt-Regal) und mische ihn im Verhältnis 3:1 mit naturtrüben Bio-Apfelessig. Rühre das ganze vorsichtig, bis sich der Honig gelöst hat und trinke dann ein Schnapsglas von der Mischung in einem großen Glas Wasser ein bis dreimal am Tag. Der Apfelessig bringt die Darmbakterien ganz natürlich ins Gleichgewicht und der Honig füllt die Reserven des Körpers wieder auf. So einfach, so genial. Natürlich kann man diese Kur noch mit anderen wertvollen Bienenprodukten ergänzen, wenn du mehr dazu wissen möchtest, lass uns doch mal videochatten, einen kostenlosen und unverbindlichen Termin kannst du hier buchen.


Und jetzt ist dann mal Schluss mit Aufregen. Diese Rant-Triologie war echt mal eine schöne Abwechslung, aber eigentlich ist es gar nicht meine Natur, sich so viel aufzuregen. Das macht nur Falten. Und die muss ich dann wieder mit Honig wegpflegen und massieren. Das geht nämlich auch. Aber am besten, ich rege mich gar nicht erst auf :)

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