Kennst du das? Dein Leben fließt gemächlich vor sich hin, du bist im Flow wie man so schön sagt und auf einmal stehst du morgens auf und befindest dich im Chaos. Alles ist gefühlt auf den Kopf gestellt, der Alltag will neu durchdacht und organisiert werden und das, was gestern noch so passend schien, passt heute überhaupt nicht mehr zu dir. Willkommen im Bewusstseinssprung. Da das Leben nicht linear verläuft, also sich nicht stetig und gemächlich verändert sondern eher einer zyklischen Entwicklung folgt, sind diese Abläufe von Wachstum, Chaos, Neuordnung und erneutem Wachstum völlig normal. Die Natur macht es uns vor: im Frühling sprießt und gedeiht alles, die Bäume haben Kraft für farbenfrohe Blüten, bis sie im Frühsommer eine kurze Pause einlegen, um neue Kraft für die Entwicklung der Früchte zu haben. Sind diese abgeerntet und aufgegessen, bereitet sich die Natur auf die Winterpause vor, alles ordnet sich neu unter dem weißen Schneemantel, um im nächsten Jahr dasselbe Spiel von vorne zu beginnen. Noch stärker ausgeprägt ist der Zyklus im Leben der Bienen. Nach der Winterpause erwacht das Leben, das Volk wächst von ca. 10.000 auf ungefähr 50.000 Individuen an, der Tagesablauf ist klar geregelt bis, ja bis das Volk wie ein pubertierender Teenager beschließt, in die weite Welt ziehen zu wollen. Sie legen eine Weiselzelle an, in der sie eine neue Königin heranziehen und auf einmal ist nichts mehr wie es war. Die schön geordnete Struktur zerfällt, plötzlich machen alle alles und gar nichts, die Königin beschließt, jetzt oder nie und verlässt mit allen flugfähigen Bienen den Stock. In der Mythologie der Hochkulturen der Menschheit wurde dieser Vorgang mit dem Auszug der Seele aus dem Körper gleichgesetzt, die dann wieder neu inkarniert. Und wenn wir ganz ehrlich sind, so sehr an den Haaren herbeigezogen ist das gar nicht. Schauen wir erneut auf die Vorgänge der Natur, gibt es genau zwei mal drei Tage, in denen alles im Gleichgewicht ist. Diese Zeitpunkte sind die TagundNacht-Gleichen, dazwischen herrscht entweder Wachstum oder Zerfall. Also ein mehr oder weniger geordnetes Chaos. An den zwei Sonnenwenden dann kippt das Chaos in sein Gegenteil, bis sich das natürliche Gleichgewicht wieder einstellt. Daher halte ich persönlich das menschliche Ideal, immer im Gleichgewicht sein zu wollen für völlig sinnlos, da im Gleichgewicht weder Wachstum noch Entwicklung stattfinden kann, sondern Stillstand herrscht. Wenn wir Menschen uns also gedanklich damit abfinden, dass unser schön geordnetes Gleichgewicht einer Utopie gleicht und uns vertrauensvoll ins kreative Chaos stürzen, ist das ein erster Schritt, um sich wieder mit den natürlichen Abläufen der Natur zu synchronisieren. Veränderung darf geschehen, Wachstum darf sich ganz natürlich entwickeln das Bewusstsein befindet sich auf einmal auf der nächsten Stufe. Die Geschichten, die unser Ego um diese Prozesse drum herum baut, dürfen schweigen und wir genießen einfach in Stille die Schönheit des Augenblicks, die sich im Chaos entfaltet. Bis, ja bis wir erkennen, dass auch die Stuktur dieses Chaos seiner ureigenen Ordnung folgt und einem Tanz gleicht, der den Tönen der Schöpfung seit Anbeginn der Zeiten folgt.
Ich wünsche dir heute wundervolle kreative Momente und always bee yourself
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